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Pavel Kohout - Tango Mortale

Exklusive deutsche Erstveröffentlichung - Übersetzung: Daniela Capcarová


 


Die zweimal verwitwete italienische Fürstin Julie, eine ehemalige tschechische Ballerina, fliegt zum ersten Mal seit ihrer Emigration nach Prag. Als sie ihre körperliche Kondition mit einem Tango auffrischen will, lernt sie den jungen Leo kennen, der eine vielversprechende Stelle in einer IT-Firma aufgegeben hat, um sein Leben als bezahlter Tänzer zu genießen. Er beeindruckt sie derart, dass sie ihn als Gesellschafter engagiert. Leos Clique erwartet sexuelle Spielchen einer alternden Frau und einen satten Gewinn für die gemeinsame Kasse. Die Fürstin jedoch möchte Leo nur als Begleitung. Sie führt ihn an die Orte, an denen ihre Mutter begraben liegt und ihr Vater von den Deutschen ermordet wurde. Schließlich bietet sie ihm einen einjährigen Aufenthalt in Rom an - allerdings unter der Bedingung, dass er Italienisch lernt, seine Ausbildung erweitert und für eine Weile den Kontakt mit der Heimat, vor allem mit seiner Tangoclique, unterbricht. Einen diesbezüglichen Vertrag soll ihr Freund, der Anwalt Giorgio Guido, ausarbeiten. Der wurde vom verstorbenen Fürsten schon bei dessen Heiratsantrag an Julie beauftragt, der Fürstin das komplizierte System des Fürstentums zu erklären. Im weiteren Verlauf setzt die kinderlose Julie einiges daran, aus Leo einen fürstlichen Erben zu machen. Leo verliebt sich während des Aufenthaltes in Rom in seine Italienisch-Lehrerin Carla.


Wie sich die Geschichte weiter entwickelt, erfahren Sie im neuen Roman TANGO MORTALE des tschechisch-österreichischen Autors Pavel Kohout. (Der vor kurzem auf Tschechisch erschienene Roman wird gerade ins Deutsche übersetzt; siehe Hinweis unten).

Hier ein kleiner Vorgeschmack...

 

© Fotos: Daniela Capcarová, anlässlich einer Lesung von Pavel Kohout in Košice, Slowakei

 



LEO

Leo erwartete einen Anruf. Er wartete, wollte sich aber nicht länger gedulden. Er saß unter einem Sonnenschirm, auf einem durchsichtigen, designten Plastiksessel an einem ebensolchen Tisch, vor sich sein Handy, ein Glas Cola mit schmelzenden Eiswürfeln und „Die kleine Enzyklopädie der klassischen Malerei“. Jedes Mal, wenn er an Carla dachte, wanderten seine Augen über das Buch hinweg. Nach zehn Tagen mit ihren Eltern war Carla gestern aus Sizilien zurückgekommen. Um sich von Julie verabschieden zu können, setzte Leo sich mit seinem Lernstoff auf die Terrasse, unter der schon eine auf Hochglanz polierte Limousine wartete. Aus dem Haus hallten immer wieder Schritte und Stimmen. Seine Sehnsucht nach Carla wurde in der Hitze durch die Siesta gnädig abgemildert, obwohl er die schon als Junge in Bulgarien nicht wirklich begriffen hatte. So ein armes Land, und die Bulgaren liegen hier mittags fast drei Stunden auf der faulen Haut, dachte er damals als Kind aus Tschechien – aus einem Land also, in dem jede freie Stunde für Schwarzarbeit genutzt wurde. Hier in Italien begriff er aber schnell, dass eine Mittagspause im Schatten nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele gut tat. Die liegengebliebene Arbeit konnte schließlich lässig nach Sonnenuntergang erledigt werden. Der clevere Sessel reagierte schon auf den kleinsten Druck und senkte sich, sodass Leo fast auf ihm lag. La dolce vita! lobte er insgeheim für sich diesen seligen Zustand.

In seinem ganzen Leben in Tschechien war er nie das Gefühl losgeworden, in die denkbar blödsinnigste Ära hineingeboren worden zu sein. Seine gesamte Kindheit, in die seine jüngeren Schwestern ununterbrochen hinein geplärrt hatten, war langweilig gewesen. Deshalb hatte er sich das ganze Jahr über an eine Welt geklammert, in die er mit einem alten Auto der Marke Moskwitsch und einem Anhänger voller Fleischkonserven und Bierflaschen gekarrt wurde. Diese Welt, in die man drei Tage und zwei Nächte lang in schrecklicher Hitze fahren musste, wurde durch ein bulgarisches Fischerdorf repräsentiert. Dort hatte Leos Familie ein Zimmer voller Betten von einer Dorffamilie gemietet, die deshalb den Sommer über in den eigenen Keller ziehen musste. Die Urlauber verbrachten alle Tage am Strand, Leos Vater löste Kreuzworträtsel, seine Mutter strickte Pullover für den Winter, und die Schwestern bauten Sandburgen. Er selbst watete durch leckende Salzwasserzungen und beneidete die einheimischen Jungen, weil die mit ihren Vätern zum Sardinenfang hinausfahren durften. Fast so viele Polizisten wie Fischer standen am Ufer herum, waren mit Gewehren und Ferngläsern bewaffnet und überwachten Tag und Nacht äußerst wachsam, ob nicht etwa ein Tourist aus den Bruderländern in die Türkei schwimmen wollte. Ab und zu zerstörte Leo eine Sandburg der Schwestern und erhielt von dem am nächsten stehenden Elternteil eine Ohrfeige. Als Leos Familie die allerletzte Konserve aufgegessen hatte, goss sie aus dem Kanister Benzin in den Tank und fuhr drei Tage und zwei Nächte lang in drückender Hitze wieder zurück nach Tschechien.

Bald begann er, sich auf das Pionier-Lager zu freuen, weil alle sich an den roten Halstüchern erkennen würden und gemeinsam ins Lager fahren konnten. Er weinte zum allerletzten Mal in seinem Leben, als ihm, und daran erinnerte er sich sehr genau, seine Eltern gerade das Pionier-Lager verboten hatten. Sie meinten, er wolle ihnen bestimmt keine Schande machen, weil doch „alle Pioniere Kommunisten sind“. Leo verstand das umso weniger, da sein Vater, der mit ihm immer zu den Paraden gegangen war, auch bei den Kommunisten war. Die Mutter sagte jedoch, dass er sich keine Sorgen machen solle, weil er das noch nicht verstehen könne, aber eines Tages werde er dem Vater dankbar sein. Kurz darauf erlebte er das erste und letzte Mal, dass etwas im Busch war, gerade als der Vater am Hochspannungsmast einen Karabinerhaken falsch eingehakt und unschön abgestürzt war. In diesen Tagen lief bei ihnen zu Hause und überall sonst der Fernseher, in dem ununterbrochen geredet und gesungen wurde. Er ging eine ganze Woche lang nicht zur Schule, bis sich herausstellte, dass der Vater überleben würde. Er kümmerte sich vor allem um die Schwestern und passte auf die Mutter auf, damit die sich nichts antat. Während dieser Tage veränderte sich das Leben in Prag und - laut der Nachrichten - im ganzen Land vollkommen. Leo wusste überhaupt nicht, worin die Veränderung bestand und warum sie stattfand – denn die Kommunisten waren früher Verbrecher gewesen und nun trotzdem weiter an der Regierung beteiligt. Aber eigentlich suchte er nicht einmal nach einer Erklärung, weil er ganz mit der Schule und kurz danach auch mit der Pubertät beschäftigt war. Erstaunlicherweise schaffte die Pubertät nicht, in ihm das Gefühl zu wecken, dass die Suche nach einem Mädchen wichtiger wäre als die Entdeckung seiner wahren Lebensaufgabe.

Bald erkannte er seinen größten Nachteil: er kam nicht aus einer Intellektuellen-Familie, in der quasi schon mit der Muttermilch eine Menge an Informationen vom Nachwuchs aufgesogen werden konnte - und das ohne jedwede Lernanstrengung. Gleichzeitig entdeckte er aber auch seinen größten Vorteil gegenüber den Intellektuellen – der Instinkt der einfachen Leute war gerade das, was ihm von zu Hause mitgegeben worden war. Der Instinkt der Menschen, denen niemand etwas hinterlassen und geschenkt hatte. So trugen diese Menschen schon in ihren Genen die Fähigkeit in sich, mit allem alleine klarzukommen. Ohne darüber mit dem Vater zu sprechen, verstand er im Nachhinein auch dessen langjährige Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei. Vaters Zugehörigkeit zu dieser Partei war wie eine schützende Färbung, die sich nach den Gesetzen der Natur in einen anderen Farbton verwandelte, wie ein ständig bedrohtes Tier im richtigen Moment instinktiv spürt, dass müde Raubtiere durch frische ersetzt werden müssen. Aber die wurden auf einmal gerade durch die roten Halstücher der Pioniere provoziert. Die Welt des armen Fischerdorfes war schon nach zwei Ausflügen in die hell leuchtenden Großstädte des Westens für immer und ewig aus Leos Kopf verbannt. Leo fuhr in billigen Gruppenreisen günstig in den Westen und verstand dort, dass ein Junge wie er, ohne entsprechenden Familienhintergrund, ohne Vitamin B, aber auch, wie er - mit einigem Neid, aber auch Erleichterung - feststellte, ohne kriminelle Energie, sich nur durch eigenes Zutun auf das westliche Niveau hoch hangeln konnte.

Seine Jungfräulichkeit verlor er mit Siebzehn beinahe so wie ein leeres Portemonnaie - mit einer nicht mehr ganz jungen Autofahrerin, die ihn aus Wien per Anhalter mitgenommen hatte. Nach einem leidenschaftlichen Stopp im Wald setzte sie ihn vor Jihlava ab, wo sie wegen eines Meinl-Supermarkt-Einkaufs für Mann und Kinder hinfuhr. Leo bekam von der Frau einen Kuss und eine dicke Tafel Schokolade. Ohne es zu wissen, hatte sich die Fahrerin verdient gemacht, weil sich die über Jahre aufgestaute Spannung eines unberührten Jünglings in dieser kurzen Begegnung entlud und Leo sich anschließend vollkommen auf die Schule konzentrieren konnte. Im Lernen sah er die einzige Möglichkeit für sich, ein gewisses Grundkapital zu erwerben – wenn nicht für die eigene Tasche, so doch wenigstens für seinen Kopf. Er war handwerklich geschickt und hatte ein erstaunlich gutes Gedächtnis. Wenn sein Mathematiklehrer die Ludolphschen Zahlen mit fünf Dezimalstellen an die Tafel schrieb und großzügig hinzufügte, dass es für´s Leben reiche, wenn die Schüler fünf Zahlen hinter dem Komma beherrschten, schrieb Leo die restlichen fünfzehn dazu. Für die zwanzig Dezimalzahlen erntete er den Beifall der Klasse und die säuerliche Anerkennung des Lehrers. Er hatte Glück, dass er die Entscheidung für die richtige Universität gerade in dem Moment traf, als der IT-Boom ausbrach. In ihm hatte er sofort die für ihn günstigsten Zukunftschancen gesehen.

Ein paar Jahre lang war er der anerkannte Kopf der Familie. Besonders, als er sein Studium an der Technischen Universität mit großartigen Noten abschloss und von der ersten Firma ein fettes Gehalt mit nach Hause brachte. Seit dieser Zeit zweifelte niemand mehr daran, dass als Nächstes die Hochzeit mit Adriena anstehen würde, die er auch bei der Firma Sonnyset kennengelernt hatte. Nach der Hochzeit sollte dann schnell hintereinander ein Kind gezeugt, ein Baum gepflanzt und ein Haus gebaut werden. Aus dieser Vorstellung katapultierte Leo die Verwandten vollkommen unsanft, indem er nämlich den von allen erwarteten Lebensplan von heute auf morgen fallen ließ, weil er ihn erschreckte. Er hatte begriffen, dass er, egal wo er hinschaute, auf seine Eltern, seine Schwestern und deren Jung-Ehemänner, immer nur erloschene Träume und Versäumnisse, Stillstand, schal gewordene Beziehungen, schreckliche Langeweile und schleichende Vergiftung sah. Aus alldem sah er einen wachsenden Groll anschwellen, der in maßlosen Hass mündete, aus dem einen nur der Tod befreien konnte. – „Einen Schlaganfall des Geistes!“ nannte er es ein paar Monate später in Rom, an jenem Tag, an dem ihm Carla sagte „Jetzt hast du wirklich deine Sprachbarrieren durchbrochen!“.

Paradoxerweise war es gerade Robert, der seinem Leben eine Wendung gab, die sich später allerdings als Sackgasse erwies. Robert wurde Leo von allen als Inbegriff von Anständigkeit vorgestellt, die einen zum Erfolg führte. „Du könntest von Milongas leben!“, sagte Robert auf einer Firmenparty voller Bewunderung zu ihm. Auf der Party bezauberte Leo während der Damenwahl mit seinen freien Tanzfiguren die Mehrheit der anwesenden Frauen. Dies empörte Adriena, die sowieso ungern tanzte, und Tango beherrschte sie schon gar nicht. Deshalb nutzte sie die Damenwahl auch nicht und warf ihm später vor, seine Kolleginnen unangemessen an sich gedrückt zu haben. Am nächsten Morgen erfuhr Leo von der Existenz mobiler Tanzlokale mit Tänzern, die vertraglich verpflichtet und von Tango-Liebhaberinnen bezahlt wurden. Als Adriena, seiner Ansicht nach beleidigend, aufhörte mit ihm zu reden, versuchte er sich zum ersten Mal zu verdingen. Mit einem Schwesternduo ertanzte er sich ohne vorherige Preisabsprache vier Mal je dreihundert Kronen und begriff, dass es sich dabei um die fällige Bezahlung seiner Tanzzeit handelte, die wie eine Schulstunde fünfzig Minuten dauerte. Zwei weitere Besuche solcher Tanzabende bestätigten ihm, dass es sich um keinen Zufall handelte, sondern um eine neue Form der Erwerbstätigkeit. Und dank seiner Tanzpartnerinnen entdeckte er, dass sich Tango, wie er ihn bisher kannte, besonders für Kaffeehäuser eignete, denn der berühmte Tanz hatte Dutzende von Variationen.

Mit Hilfe von Google fand Leo die Namen der Variationen, bei Amazon erwarb er die Original-DVD mit dem Tango-Argentino-Kurs für Fortgeschrittene. Er spielte sie ein paar Abende lang in seinem Zimmer, bis sein Körper die Bewegungen genauso beherrschte wie damals sein Gehirn die Ludolphschen Zahlen. Er hatte sie bereits ganz in seinem Körper gespeichert, als ihn Robert mit dem Ratschlag, sich bei Adriena zu entschuldigen, auf die Palme brachte. Am selben Tag gelang das auch Leos Chef, der ihn bezichtigte, seine Fehler und die Vorwürfe eines reichen Firmenkunden ausbaden zu müssen. Sein Gehirn mailte ihm, dass er - Leo - das alles nicht nötig habe, woraufhin er wütend aufsprang, seine Tasche schnappte, die Tür zuknallte und aus der nächsten Kneipe bei einem Bier per SMS fristlos kündigte...


© Erstveröffentlichung und Übersetzung mit freundlicher Genehmigung des Autors

Deutsche Übersetzung: Daniela Capcarová

Korrektur, Redaktion: Katja Schickel

 

Pavel Kohout, * 20. Juli 1928 in Prag, ist ein tschechisch-österreichischer Schriftsteller und Politiker. Er stammt aus einer politisch engagierten Familie; sein Vater war Ende Mai 1942 am Attentat auf Reinhard Heydrich beteiligt.

Nach Erreichen der Hochschulreife beginnt Kohout an der Universität seiner Heimatstadt Philosophie zu studieren. 1945 tritt er in die Kommunistische Partei (KSČ) ein und wird ins Zentralkomitee des tschechoslowakischen Jugendverbandes berufen.

Nach Beendigung seines Studiums wird Kohout Journalist und beginnt 1948 als Redakteur auf der Internationalen Rundfunkausstellung in Prag. Im darauffolgenden Jahr beruft man ihn zum Assistenten des tschechischen Kulturattachés nach Moskau. Ende 1950 kehrt er nach Prag zurück und fungiert bis Frühjahr 1952 als Chefredakteur der satirischen Zeitschrift Dikobraz (deutsch: Das Stachelschwein). Anschließend dient er bis 1955 in der Armee, wo er u.a. als Redakteur die wöchentlich erscheinende Zeitschrift Československý voják (deutsch: Der tschechoslowakische Soldat) betreut. Im Anschluss ist er beim staatlichen Fernsehen angestellt. 1956 nimmt ihn der Svaz československých spisovatelů (deutsch: Verband tschechoslowakischer Schriftsteller) auf, dessen Mitglied er bis 1967 bleibt. Ab 1952 wirkt er auch als Regisseur und leitet ab 1952 das Ensemble des zwischenzeitlich zum Divadlo Julia Fučíka (dt.: Julius Fučík-Theater) unbenannten Vrchlického divadlo in nordbömischen Louny (dt.: Laun).

Als Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) ist er einer der Wortführer des Prager Frühlings. Nach dessen Scheitern wird er 1969 aus der KSČ ausgeschlossen. Er ist Mitverfasser und Unterzeichner der Charta 77. 1978 übernimmt er einen Beratervertrag am Wiener Burgtheater. Daraufhin erfolgt die Ausweisung aus seiner Prager Wohnung. Er wird 1979 gemeinsam mit seiner Frau Jelena Mašínová und den Kindern ausgebürgert und ist seit 1980 österreichischer Staatsbürger. Nach 1989 kann er in der Tschechoslowakei publizieren und ist auch wieder tschechischer Staatsbürger. Er lebt, arbeitet und wählt sowohl in Prag als auch in Wien.

Er ist zum dritten Mal verheiratet, hat einen Sohn, den Maler Ondřej Kohout (1953), die Töchter Kateřina Kohoutová (1954) und Tereza Boučková (1957), Schriftstellerin, und eine Stieftochter Jolana Jelínková (1967). Pavel Kohout lebt in Prag und Wien und hält in ganz Österreich Vorträge und Vorlesungen.


Ehrungen

1969 - Franz-Theodor-Csokor-Preis

1977 - Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur

1997 - Das Glas der Vernunft (Kasseler Bürgerpreis)

1999 - Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst

2002 - Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland

2004 - Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold

Theaterstücke

Patt oder Spiel der Könige. Eine pausenlose Partie. Berlin 1987 (im Auftrag des Schlosspark-Theaters, Berlin)

So eine Liebe. Spiel in 2 Teilen. Bärenreiter, Kassel 1973 (Kohouts Fernsehspielbearbeitung wurde 1968 vom Saarländischen Rundfunk produziert und im ARD-Programm ausgestrahlt).

August August, August. Eine Zirkusvorstellung. Neufassung. Reich-Verlag, Luzern 1983.

Das Leben im stillen Haus. Drei Einakter: Pech unterm Dach, Krieg im dritten Stock und Brand im Souterrain. Hoffmann & Campe, Hamburg 1981.

Zyanid um fünf. Ein Stück in einem Akt. 2. Fassung. Pegasus-Verlag, Berlin 1996.

Armer Mörder. Nach Motiven der Erzählung Vernunft von Leonid Andrejew. Bärenreiter, Kassel 1977 (Weltpremiere in Düsseldorf 1973, auch am Broadway in New York City).
Reise um die Erde in 80 Tagen. Nach dem Roman von Jules Verne. Bucher, Luzern 1969 (Dramatisierung im Auftrag des Stanislav Kostka Neumann-Theaters in Prag; endgültige Fassung mit dem Ensemble, dort auch uraufgeführt).
Josef Schwejk oder „sie haben uns also den Ferdinand erschlagen“ und andere Zitate aus den Abenteuern des braven Soldaten Schwejk. Bärenreiter, Kassel 1967 (zuerst 1963 in Prag und 1967 mit Valter Taub in der Titelrolle am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg).
evol. Einakter. Bärenreiter-Verlag, Kassel-Wilhelmshöhe 1972.


Romane

Die Henkerin.(tsch.: Katyňe), Goldmann, München 1993.

Aus dem Tagebuch eines Konterrevolutionärs (tsch.: Deník kontrarevolucionáře). Goldmann, München 1990.

Die Einfälle der heiligen Klara (tsch.: Nápady svaté Kláry). Goldmann, München 1990.
Wo der Hund begraben liegt (Kde je zakopán pes). Goldmann, München 1997.
Tanz- und Liebesstunde. deutsche Romanze (Hodina tance a lásky). Goldmann, München 1991.
Ende der großen Ferien (tsch.: Konec velkých prázdnin). Goldmann, München 1990
Ich schneie (tsch.: Sněžím). Goldmann, München 1992.
Sternstunde der Mörder (tsch.: Hvězdná hodina vrahů). Goldmann, München 1997.
Meine Frau und ihr Mann. Eine Beichte (tsch.: Ten žena a ta muž). Knaus, München 1998.
Die lange Welle hinterm Kiel ( tsch.: Ta dlouhá vlna za kýlem). Goldmann, München 2000.
Die Schlinge (tsch.: Smyčka). Osburg Verlag, Berlin 2009.

 

Sonstiges

Briefe über die Grenze. Versuch eines Ost-West-Dialogs. Verlag Wegener, Hamburg 1968 (zusammen mit Günter Grass)



Im Sommer 2012 erschien in der Zeitung Mladá fronta Dnes ein Fortsetzungsroman von Pavel Kohout, der zwischen Angst und Gewissen, Charakter und Moral spielt und einen Raum schafft für einen Tango Mortale


Pavel Kohout: Tango mortale

208 S., geb., Pistorius & Olšanská, Praha 2012

ISBN 978-80-87053-76-8








Prager Frühling – Charta 77 – Samtene Revolution

Über Zwischenzeiten und Niemandsländer erzählt der Film von Josef Haslinger: Nachtasyl - Heimat für Heimatlose. 2010:

3sat - Mediathek klicken!




© Fotos: Ondrej Kohout - Zwei mit und einer ohne Rückgrat, 1992; Sonia Delaunay, Tango Bal Bullier,

posters.de; Homepage von Pavel Kohout; Ondrej Kohout: Mann im Schatten seines Schattens, 1997;

Freiheit? Gleichheit? Brüderlichkeit?, 1989  - Bilder auf: www.ondrej-kohout.at









 



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